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Finde deinen idealen Sattel - Sattel Messsystem

4 Januar 2022

Jeder will einen Sattel, der bequem ist. Jährlich erfahren viele Leute, dass der Sattel, den sie verwenden, nicht (mehr) bequem ist. Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Erstens wurde der Sattel entworfen, um nur einen Teil des Gewichts eines Radfahrers zu tragen. Der andere Teil der Unterstützung kommt zum Teil aus den Armen, indem man sich auf den Lenker stützt. Der letzte Teil kommt schließlich aus den Beinen. Wenn man eine längere Zeit nicht Rad gefahren ist, wird sich der Sattel während der ersten Fahrt viel weniger komfortabel anfühlen. Dies ligt daran, dass die Beine nicht mehr in der Lage sind, die nötige Kraft zu liefern, um Deinen Körper eine längere Zeit zu unterstützen. Eine andere Erklärung könnte sein, dass auch ein Sattel nach einiger Zeit verschleißt. Die Steifigkeit der Schale nimmt ab, wodurch der Sattel nicht mehr ausreichende Unterstützung bietet. Natürlich kann es auch einfach sein, dass Du niemals bequem im Sattel gesessen hast, und dann wird es wirklich Zeit, daran etwas zu ändern!

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Deshalb ist ein neuer Sattel oft die beste Lösung. Was einen guten Sattel auszeichnet, ist für jeden Radfahrer anders. Jeder hat seine eigenen Vorlieben. Einen Sattel, der für jeden geeignet ist, gibt es leider nicht. Es gibt sehr viele verschiedene Marken und noch mehr verschiedene Typen und Formen. Frage mal bei Deinen Fahrradkollegen nach, die meisten werden ihren eigenen Sattel als den perfekten Sattel empfehlen. Für den einen ist das ein breiter Sattel mit Aussparungen, für den anderen ein schmaler Sattel ohne Aussparungen.
Wir können uns vorstellen, dass Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst. Denn wie bestimmt man den richtigen Sattel? Um Dir zu helfen, eine gute Wahl zu treffen, haben wir unser eigenes Messsystem entwickelt.

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Wie sind wir zu diesem Sattel-Messsystem gekommen?

Um unser eigenes Sattel-Messsystem zu entwickeln, haben wir einige Sachen untersucht. Anschließend haben wir eine Methode entwickelt, mit der Du selbst zu Hause die richtige Sattelbreite bestimmen kannst.

Sitzknochen

Die wichtigste Größe bei der Wahl für den richtigen Sattel ist der Sitzknochenabstand. Die Sitzknochen sind zwei Knochen, die sich unten im Becken befinden. Diese Knochen sorgen beim Radfahren für die Unterstützung. Der Sitzknochenabstand ist für jede Person unterschiedlich. Außerdem gibt es einen messbaren Unterschied zwischen dem Sitzknochenabstand bei Männern und Frauen: Bei Männern ist dieser Abstand im Allgemeinen kleiner als bei Frauen. Deshalb sind Damensättel in der Regel breiter als Herrensättel.
Wenn die Sitzknochen nicht unterstützt werden, wird das Gewicht von den umliegenden Muskeln getragen. Dies resultiert in Kontakt- und Druckstellen an den falschen Stellen. Das ist einer der Gründe, warum Sattelschmerzen entstehen können. Die nachfolgende Abbildung zeigt eine Situation, in der die Sitzknochen nicht ausreichend vom Sattel unterstützt werden.

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Sitzknochenabstand messen

Um den Sitzknochenabstand zu messen, sind einige Sachen erforderlich. Das kann man ganz einfach zu Hause machen. Das Einzige, was Du brauchst, ist folgendes:

  • Wellpappe
  • Kreide
  • Maßband
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Daneben ist ein stabiler, flacher Untergrund erforderlich, damit Du die Möglichkeit hast, einigen Druck auf die Sitzknochen auszuüben, sodass der Abdruck gut sichtbar ist.

      • Lege ein Stück Pappe auf einen Tisch, Schemel oder eine andere ebene Fläche und setze Dich darauf. Stelle Deine Füße auf einen Schemel oder Stuhl. Stelle Dich jetzt in die Position, in der Du gewöhnlich Rad fährst. Wenn Du immer ziemlich tief sitzt, nimm dann auch einen tiefen Sitz an. Das Gegenteil gilt, wenn Du eine etwas bequemere Position hast.
      • Sitze zwei bis fünf Minuten in dieser Position. Auf diese Weise bekommt man den deutlichsten Abdruck in der Pappe.
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    • Nachdem der Abdruck auf der Pappe gemacht wurde, reibe die Pappe mit der Kreide ein, damit der Abdruck sichtbar wird.
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  • Wenn alles gut gegangen ist, werden zwei Abdrücke sichtbar.
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    • Miss von der Mitte des linken Abdrucks zur Mitte des rechten Abdrucks. Der Abstand, der jetzt gemessen wird, ist der Sitzknochenabstand.
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    • Es ist empfehlenswert, diesen Test sicherheitshalber nochmals zu machen. Der Abstand kann am besten in Millimetern gemessen werden.

Wenn Du dem gemessenen Sitzknochenabstand 20 bis 25 Millimeter hinzufügst, hast Du die geeignete Sattelbreite.
Im Beispiel wird eine Breite von 96 Millimetern gemessen. Wenn Du dieser Zahl 20 Millimeter hinzufügst, hast Du eine Sattelbreite von 116 Millimetern. Dies ist die empfohlene minimale Breite eines Sattels. Dann hat man einen Sattel, der in die Kategorie ‘schmal’ fällt. Es gibt verschiedene Sättel mit verschiedenen Breiten, die in diese Kategorie fallen.
Auf unserer Website sind die Sättel in drei Kategorien eingeteilt worden: schmal, medium und breit. Die Kategorie ‘schmal’ enthält Sättel mit einer Breite bis zu 137 Millimeter. Die Kategorie ‘medium’ enthält Sättel mit einer Breite von 138 bis zu 144 Millimeter und die Kategorie ‘breit’ enthält Sättel mit einer Breite von 145 Millimetern und mehr.
Die richtige Breite ist der erste wichtige Schritt. Nachdem diese bestimmt wurde, gibt es noch eine Reine von wichtigen Faktoren, welche Du bei der Wahl eines Sattel beachten kannst.

Aussparung oder keine Aussparung

Der Grundsatz der meisten Sattelhersteller lautet: Jemand, der weniger flexibel ist, hat einen größeren Bedarf an einer Aussparung. Dies liegt daran, dass eine flexible Person das Becken besser kippen kann. Dieses Kippen sorgt dafür, dass das weiche Gewebe unter dem Damm entlastet wird und somit besser durchblutet bleibt. Eine weniger flexible Person kann das Becken nicht so gut kippen, sodass mehr Druck auf den Dammbereich entsteht. Dadurch können Beschwerden, wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle, entstehen.
Die Flexibilität lässt sich mit einem einfachen Test messen. Beuge nach vorne, während Deine Füße zusammengebracht sind, und versuche mal, ob Du mit den Händen die Zehe berühren kannst. Falls dies nicht der Fall ist, können wir Dir einen Sattel mit Aussparung empfehlen. Sonst kannst Du beide Satteltypen nehmen.
Das nachfolgende Bild zeigt eine nicht-flexible Person.

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Form des Sattels

Sättel haben verschiedene Formen. Einige Hersteller behaupten, dass der Bewegungsgrad auf dem Rad die Grundlage für die Wahl einer Form sei. Pro folgt der Theorie, dass die Fahrweise Einfluss hat. So ist ein flacher Sattel für Radfahrer, die still auf dem Rad sitzen, bestimmt. Mit ‘still sitzen’ meinen wir, dass sich der Oberkörper beim Treten kaum bewegt. Darüber hinaus gibt es einen leicht gekrümmten Sattel für den durchschnittlichen Radfahrer und einen ganz runden Sattel für den ‘arbeitenden’ Radfahrer.
. Das nachfolgende Bild zeigt drei Typen von Pro-Sätteln.

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Eigenschaften des Sattels

Schließlich gibt es noch einige Wahlen, die übrig bleiben. Diese Wahlen haben weniger Einfluss auf die Fahreigenschaften Deines Sattels. Denke zum Beispiel an den Materialeinsatz. Es kommt oft vor, dass es einen gleichen Satteltyp in mehreren Ausführungen gibt. Das beste Beispiel dafür ist der Fizik Arione. Dieser Sattel ist mit einem Magnesium-, K:ium- (Titanlegierung) oder einem Carbongestell erhältlich. Dann gibt es auch noch den Arione R1, eine Ausführung mit einer carbonverstärkten Schale und einem Carbongestell.

Gestelltyp

Warum würdest Du dich für ein Magnesium-, Titan- oder Carbongestell entscheiden? Die Antwort ist einfach: Gewicht. Ein Carbon-Sattelgestell ist ein wenig leichter als ein Aluminium-Sattelgestell. Dagegen passt ein Carbon-Sattelgestell bei Weitem nicht immer auf eine Standard-Sattelstütze. Ritchey verfügt zum Beispiel über verschiedene zusätzliche Klemmen, um die Sattelstütze auf das Carbon-Sattelgestell passend zu machen.

Harter oder weicher Sattel

Die Vorliebe für einen harten oder weichen Sattel ist für jede Person anders. Es gibt Leute, die gerne mit einem Sattel fahren, der vollständig aus Carbon besteht, aber es gibt auch Leute, die einen etwas weicheren Sattel bevorzugen. Je länger man auf dem Rad sitzt, desto mehr profitiert man von einem härteren Sattel. Bei den meisten Rennradsätteln wurde dies schon berücksichtigt. Einen weicheren Sattel finden wir besonders bei den Citybike-Sätteln. Ein zu weicher Sattel wird dafür sorgen, dass die Sitzknochen im Sattel versinken. Dadurch kann, auch wenn die Sitzknochen gut unterstützt werden, trotzdem Druck auf den Dammbereich entstehen.

Zusammenfassend:

  1. Bestimme die Breite Deiner Sitzknochen
  2. Wähle aus der richtigen Kategorie einen passenden Sattel
  3. Bestimme Deine Flexibilität
  4. Bestimme Deinen Fahrstil
  5. Entscheide Dich

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Mees Janssen

Mees Janssen

"In meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit allem, was mit dem Fahrrad zu tun hat. Dass ich das auch während der Arbeit tun kann, macht es noch besser. Da ich in Arnheim wohne, fahre ich gerne in meinem „Hinterhof“ (de Posbank) mit meinem Rennrad oder Mountainbike. Ich fahre nicht nur selbst Rad, sondern schaue mir auch gerne Profiradrennen im Fernsehen an. Im Sommer macht mein Fernseher Überstunden, denn ich verfolge gerne alle großen Radrennen wie den Giro, die Tour de France und die Vuelta. Als der Giro d'Italia 2016 durch Arnheim führte, war ich natürlich begeistert! "

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