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Laufradvergleich - Mavic Aksium vs. Fulcrum Racing 7 LG

16 April 2017

Unser Laufrad-Spezialist Martin kennt sich wie kein zweiter mit Laufrädern aus. In dieser Serie vergleicht er zwei ähnliche Laufradsätze miteinander, um zu zeigen, welche Unterschiede in welchen Preisklassen bestehen. Damit wir in dieser Serie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, werden wir vor allem Räder aus ähnlichen Preisklassen gegeneinander antreten lassen. In dieser ersten Ausgabe "Sprint à deux" wird Martin die Einsteigermodelle im Rennradsegment von Mavic und Fulcrum unter die Lupe nehmen: Mavic Aksium Vs. Fulcrum 7 LG.

Mit Preisen zwischen 100 und 200 Euro sind die beiden Laufradsätze deutlich im Einsteigerbereich angesiedelt. Mavic und Fulcrum bedienen allerdings auch den Mittelklasse- und Oberklassemarkt mit ihren Laufrädern und sind auch immer wieder als Sponsoren von Profi-Teams aufgetreten. Dieser reiche Erfahrungsschatz hilft den beiden Konkurrenten auch im Einsteigerbereich die besten Modelle für so wenig Geld wie möglich anbieten zu können. Trotz der günstigen Preise, lesen sich die Daten zu den beiden Rädern sehr gut:

Laufradvergleich - Technische Daten

 MerkmalMavic AksiumFulcrum Racing 7 LG
Felgenhöhe21mm24mm Vorderrad / 27,5mm Hinterrad
Durch Mantel festgestelltes Gewicht1843 Gramm1853 Gramm
LagertypenIndustrieIndustrie
Felgenbreite22mm23mm
Interne Felgenbreite17mm17mm
Speichenanzahl20 Vorne / 20 Hinten18 Vorne / 20 Hinten
SpeichentypStraight pullJ-bend
SpeichenmaterialRVSRVS
NippelmaterialAluminiumAluminium

Auf dem Papier scheinen sich die beiden Laufräder nichts zu nehmen. Das Gewicht, die Felgenbreite, die Lagerung und das Material von Felge, Freilaufkörper, Speichen und Nippel sind sich allesamt sehr ähnlich. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Reifen, die uns während dem Test aufgefallen sind.

Die Unterschiede

Zunächst fällt auf, dass die "Fulcrum 7 LG"-Felgen höher sind, als die Mavic Aksium.

Laufradvergleich

Zusammen mit dem guten Design der Felgenwangen, sehen diese daher insgesamt besser aus, als die Mavic Aksium.

Stabilität

Die Fulcrum Racing 7 LG Laufräder sind erstaunlich Stabil, was durch zwei verschiedene Techniken erreicht wird, einerseits durch asymmetrische Felgen und andererseits durch Oversized Naben.

Laufradvergleich

"Asymmetrische Felge" bedeutet, dass die Speichen nicht mittig auf die Felge treffen, sondern etwas zur Seite davon. Die Felge hat daher eine breite Seite und eine schmalere. Die breite Seite ist stabiler und kann die Kräfte die an der Kassette und dem Freilaufkörper entstehen besser auffangen.

Aus dem selben Grund wurde auch der Nabenflansch größer gemacht. Der Flansch ist das Verbindungsstück, mit dem die Speichen an der Nabe befestigt werden, das Herzstück des Rades sozusagen. Indem dieser Flansch vergrößert wird, werden die Speichen kürzer, was die Stabilität des Rades erhöht.

Speichen

Ein weiterer großer Unterschied zwischen den beiden Rädern steckt in den Speichen. Bei den Mavic Aksium wurden nämlich Straight-Pull Speichen verwendet, während die Fulcrum Racing 7 LG mit J-Bend Speichen ausgestattet wurden.

Laufradvergleich - Die J-Bend Speichen auf dem Fulcrum Racing 7 LG sieht man hier besonders gut.
Laufradvergleich - Die J-Bend Speichen auf dem Fulcrum Racing 7 LG sieht man hier besonders gut.

Straight-Pull Speichen gehen kerzengerade vom Flansch zur Speiche. J-Bend Speichen haben hingegen eine kleine Biegung mit der sie am Flansch befestigt werden. Der Name gibt daher an, wie die Speichen aussehen.

Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen J-Bend und Straight Pull? Kurz gesagt: Die Stabilität. Speichen, die gerade verlaufen, sind statisch stabiler, während J-Bend Speichen durch ihre Beugung an Steifigkeit einbüßen.

Laufradvergleich - Dank der Straight-Pull Speichen im Laufradsatz von Mavic ist dieser besonders steif.
Dank der Straight-Pull Speichen im Laufradsatz von Mavic ist dieses daher besonders steif.

Die Aksium-Räder sind also etwas steifer als die Fulcrum Racing 7 LG, und haben darüber hinaus auch noch 20 Speichen im Vorderrad, während im Vorderrad von Fulcrum lediglich 18 verbaut wurden. Mit all diesen Vorteilen, sichern sich die Aksium-Räder den ersten Platz in Sachen Steifigkeit.

Einstellbare Nabe

Fulcrum hat mit einer einstellbaren Nabe ebenfalls einen wichtigen Vorteil auf seiner Seite. Die einstellbare Nabe sorgt nämlich dafür, dass man die Lager einstellen kann, um Spiel einzuschränken.

Laufradvergleich

Achte allerdings darauf, dass es wichtig ist, ein klein wenig Spiel zu behalten, wenn man nicht auf dem Fahrrad sitzt. Dieser Spielraum an den Lagern ist nämlich wichtig um den Druck aufzufangen, der vom Fahrergewicht ausgeht.

Laufradvergleich - Zusammengefasst

Abschließend können wir sagen, das die beiden Laufräder beinahe gleichziehen, was Verarbeitungsqualität und Leistung angeht. In einigen Bereichen sind sich die beiden Laufräder überraschend ähnlich und beide überzeugen mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Wer also auf der Suche nach einem günstigen Laufradsatz ist, wird mit beiden Laufradsätzen zufrieden sein.

Laufradvergleich

Aber welchen Laufradsatz soll man nun kaufen? Die Mavic Aksium, wenn du auf der Suche nach einem stabilen Laufradsatz bist, denn dank der Straight-Pull Speichen, zweier extra Speichen und dem Freilaufkörper aus Stahl ist dieser Laufradsatz effizient und langlebig.

Laufradvergleich

Die Fulcrum Racing 7 LG sind die richtige Wahl für dich, wenn dich die höheren Felgen und die anspruchsvollen Technologien ansprechen. Die asymmetrische Felge und die Oversized Lager sorgen zudem für einigen Komfort bei diesen Rädern.

Laufradvergleich

Doch obwohl die Fulcrum-Räder etwas bequemer sind, haben sie Biss und fühlen sich kein Stück träge an. Die CX Version, mit besser abgedichteten Lagern, ist darüber hinaus auch noch besonders gut für den Winter oder Cyclocross-Sport geeignet.

MerkmalMavic AksiumFulcrum Racing 7 LG
Optik
Steifigkeit
Komfort
Langlebigkeit
Preis-Leistungs-Verhältnis

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Martin Luijk

Martin Luijk

Ich liebe den Radsport und das Rennen. Ich fahre selbst vor allem zur Entspannung und aus Spaß und gehe dabei auch Herausforderungen nicht aus dem Weg. Einen Wettkampf bestreiten, oder mal eine Tour von 200km fahren, gehören für mich dazu. Bei Mantel arbeite ich als Produktmanager der Laufradsätze und einigen anderen Kategorien.

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