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Hutchinson Fusion 5 Performance - Tubeless auf dem Rennrad bietet viele Vorteile! [Review]

18 Juni 2017

Tubeless fahren ist bei den Mountainbikern bereits seit einiger Zeit gang und gäbe. Bei Rennrädern hingegen sieht man schlauchlose Reifen noch relativ selten. Dabei sind die Vorteile eigentlich die gleichen: Man kann mit einem niedrigeren Reifendruck fahren und die Wahrscheinlichkeit einen Platten zu bekommen, ist deutlich geringer. Wenn man dazu noch den Gewichtsvorteil eines fehlenden Schlauchs einbezieht, gibt es eigentlich nur Vorteile beim Tubeless-Reifen. Wir haben die schlauchlose Variante auf dem Rennrad einmal ausgiebig testen wollen und sind dafür mehrere Wochen lang mit den Hutchinson Fusion 5 Performance gefahren und versammeln unsere Erfahrungen in diesem Review.

Ich selbst bin erst vor kurzem bei meinem Mountainbike auf Tubeless umgestiegen und habe großen Gefallen daran gefunden. Es gefiel mir gleich so gut, dass ich keine weitere Überzeugung brauchte und es direkt auf meinem Rennrad ausprobieren wollte.

Die Kombination mit den DT Swiss Tubeless Felgen ist auch noch sehr elegant.
Die Kombination mit den DT Swiss Tubeless Felgen ist auch noch sehr elegant.

Ich fahre gerade bereits für ein weiteres, noch nicht erschienenes, Review auf einem Top-Laufradsatz von DT Swiss. Diese Räder waren bereits Tubeless Ready, weswegen der Umstieg mehr als einfach war.

Hutchinson Fusion 5 Review - Erster Eindruck

Beim Auspacken fiel mir direkt auf, dass die Reifen im Gegensatz zu normalen Reifen, sehr dicke Seitenwände haben, die sich ähnlich wie die Reifenmitte anfühlen. Die Reifen sind zwar dick und stabil, aber gleichzeitig auch überraschend geschmeidig.

Das Profil ist sehr unscheinbar.
Das Profil ist sehr unscheinbar.

Das Profil ist sowie man erwartet sehr bescheiden und erinnert an die Continental SII.

Montage der Hutchinson Tubeless Rennradreifen

Zuerst habe ich die Ventile montiert. Die Tubeless-Ventile passten prima und mit Ventilverlängerungen konnte ich sie auch problemlos in meinen hohen DT Swiss- Rädern montieren.

Nachdem die Ventile sicher saßen, habe ich die Reifen auf die Felgen gezogen. Dafür hatte ich keine weiteren Gerätschaften benötigt, da sich der Reifen ganz einfach zurecht legen ließ. Sie sitzen daher allerdings weniger eng anliegend als normale Drahtreifen.

Trotz Schlamm und Staub haben sich die Reifen gut gehalten.
Trotz Schlamm und Staub haben sich die Reifen gut gehalten.

Jetzt galt es zunächst ohne Dichtmilch Luft in die Reifen zu pumpen. Das ging überraschend gut und kurze Zeit später hörte ich bereits den vertrauten Knall, der uns bestätigt, dass der Reifen gut sitzt.

Anschließend die Luft wieder herauslassen, den Ventilkern herausnehmen und die Dichtmilch durch die Öffnung gießen. Nun noch den Reifen ein wenig drehen und wenden, damit sich die Dichtflüssigkeit gut verteilt. Fertig. Das ging beinahe von selbst.

Nur 6,5 bar, daran muss man sich erst gewöhnen.
Nur 6,5 bar, daran muss man sich erst gewöhnen.

Laut der Verpackung von Hutchinson muss ich die frisch montierten Reifen erstmal 24 Stunden liegen lassen, bevor ich wieder loslege, aber wer hat schon so viel Geduld? Ich jedenfalls nicht! Mit meinen 70 Kilo brauchte ich die Hutchinsons laut Verpackung nur auf 6,5 Bar aufzupumpen. Das ist immerhin ein Bar weniger, als ich sie normalerweise aufpumpe.

Eine Viertelstunde nachdem ich die Reifen aufgezogen hatte, saß ich auch schon wieder im Sattel für meine erste Fahrt. Ich hab schnell bemerkt dass ich etwas anderes gefahren bin als meine vertrauten SII Conti's. Und es fühlte sich auch gleich gut an.

Mehr Grip, mehr Vertrauen

Mit so wenig Luft in den Reifen, fühlte ich in den Kurven direkt mehr Grip. Aber der größte Unterschied lag im Fahrgefühl allgemein.

Dank der niedrigen Reifenspannung fühlte ich kleinere Unebenheiten in der Straße etwas weniger deutlich, was mich sehr entspannt fahren ließ. Auf der anderen Seite hatte ich dafür das Gefühl, dass ich etwas mehr Rollwiderstand fühlte.

Trotz 600 Kilometer Teststrecke, zeigen die Reifen nur wenig Verschleiß.
Trotz 600 Kilometer Teststrecke, zeigen die Reifen nur wenig Verschleiß.

Besonders auf geraden Asphaltstrecken, die ohnehin spiegelglatt sind, hatte ich nicht das Gefühl, dass die Hutchinsons einen Vorteil in Sachen Rollwiderstand bieten. Erst auf schlechteren Wegen und in Kurven hatte ich das Gefühl, dass ich mit höheren Geschwindigkeiten fahren konnte.

Des Weiteren hatte ich auch mehr Vertrauen in meine Reifen bei steilen Abfahrten. Dank des niedrigen Reifendrucks fühlte es sich etwas stabiler und ruhiger an, als ich es gewöhnt war.

Der richtige Test

Weil die Pannensicherheit der Tubeless Hutchinson Fusion 5 Performance einer der wichtigsten Eigenschaften des Reifens ist, wollte ich sehen, wie sich der Hutchinson bei "echter Gefahr" macht.

Dafür habe ich eine Strecke mit den schlechtest denkbaren Wegen, welche mit Steinchen nur so übersät waren und auf denen sich Schlagloch an Schlagloch reihte. Auf genau diesen Strecken bin ich, anders als sonst, nicht langsamer geworden, sondern hab vollgas gegeben. Nicht ausweichen, sondern volle Kanne durch.

Das Logo und die Typennummer steht stilvoll auf der Seitenwand.
Das Logo und die Typennummer steht stilvoll auf der Seitenwand.

Und die Hutchinson hielten meinen Qualen stand! Obwohl ich mein bestes gegeben hatte, die Reifen klein zu kriegen, sie haben sich einfach nicht geschlagen gegeben. Nach der Fahrt habe ich die Reifen gleich mal unter die Lupe genommen um zu sehen, welchen Schaden ich angerichtet hatte.

Und ich war überrascht wie gut die Reifen noch aussahen. Zunächst gab es keine Steinchen, die sich festdrücken konnten und es ließen sich auch keine Schnitte feststellen, was mir besonders positiv aufgefallen ist.

Keinen einzigen Platten gehabt

Nach nunmehr 600 Testkilometern habe ich mit den Hutchinson nicht einen Platten gehabt. Und das obwohl ich eigentlich daraufhin gearbeitet habe. Lediglich nach der allerletzten Fahrt hatte ich das Gefühl, dass die Reifen etwas Druck verloren hätten.

Die Hutchinsons haben sich gut gehalten: Kein einziger platter Reifen!
Die Hutchinsons haben sich gut gehalten: Kein einziger platter Reifen!

Die Reifen waren zwar nicht Platt, aber vielleicht habe ich sie dennoch zu früh benutzt, denn später hatte ich das Gefühl, dass etwas Luft entwischt, wenn der Reifen über ein Hindernis fährt.

Hutchinson Fusion 5 Performance Review - Fazit

Ich war bereits vor diesem Review von den Vorteilen von Tubeless-Reifen auf Mountainbikes überzeugt und dank der Hutchinson Fusion 5 Performance denke ich, dass Tubeless auch auf dem Rennrad Zukunft hat.

Vor allem wenn man häufiger auf schlechten Wegen unterwegs ist und schon häufiger einen Platten hatte. Zwar sind die Tubeless-Reifen etwas teurer, aber dafür muss man keine Schläuche mehr verbauen, was den Preisunterschied ausgleichen dürfte.

Hutchinson Fusion 5 Performance Review - Auch dreckig sind die Reifen noch schick.
Auch dreckig sind die Reifen noch schick.

Der etwas höhere Rollwiderstand ist nur dann ein Problem, wenn man immer auf perfekten Straßen unterwegs ist. Und selbst dann hat man die Möglichkeit die Reifen auf einen höheren Druck aufzupumpen.

Der Verschleiß nach 600 Kilometern war so gut wie nicht vorhanden, mit der Langlebigkeit übertreibt es Hutchinson also nicht. Wenn meine momentanen Reifen wieder einmal erneuert werden müssen, bin ich mir sicher, dass ich mir die Hutchinson Fusion 5 Performance zulege.

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Olle Vastbinder

Olle Vastbinder

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