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Haibike E-Mountainbike, ideal oder nicht? [Review]

6 September 2017

E-Mountainbikes sieht man immer öfter, auch in Deutschland. Aber warum solltest du ein elektrisches Mountainbike fahren wollen? Die Vorurteile sind unter anderem dass sie schwer sind, der Akku nicht lange hält und dass sie komisch aussehen. Aber das ist laut Experten nur halb so schlimm, wie man denkt. Im Gegenteil, das elektrische Mountainbiken macht richtig Spaß. Carly ging für diesen Test zum ersten Mal in ihrem Leben mountainbiken. Sie listet die Vor- und Nachteile des Haibike E-Mountainbike auf.

Letzte Woche bin ich zum ersten Mal in meinem Leben Mountainbike gefahren, aber nicht mit irgendeinem Mountainbike. Nein, für meine erste Mountainbike-Tour durfte ich das Haibike SDURO FullNine 5.0 testen!

Carly hatte direkt Spaß am Fahren mit dem Haibike E-Mountainbike.
Carly hatte direkt Spaß am Fahren mit dem Haibike E-Mountainbike.

Ein E-Mountainbike schien mir die ideale Lösung, um mit meinen Anfänger-Fähigkeiten (oder auch: meiner in einem halben Jahr aufgebauten Rennrad-Kondition) eine Runde fahren zu können, ohne dass meine erfahrenen Mitfahrer die ganze Zeit auf mich warten müssen. Hat das Haibike all meine Erwartungen erfüllt? Oder sie vielleicht sogar übertroffen?

Von dämlich zu cool

Obwohl meine erste Antwort auf die Frage, ob ich vielleicht ein Haibike E-Mountainbike testen will, nicht besonders positiv war (“Ein elektrisches Mountainbike? Das ist doch total dämlich!”), fühle ich mich bei meiner ersten Probefahrt in unserem Superstore in Arnheim ziemlich cool.

Auf dem Mountainbike bekommst du viel zu sehen.
Auf dem Mountainbike bekommst du viel zu sehen.

Als Rennradfahrer bin ich leichte und schmale Rahmen gewohnt. Dieses Rad sieht durch die breiten Reifen, den breiten Lenker und den großen Akku in der Mitte größer aus.

Ich bekomme ein Full Suspension oder Fully mit. Im Geschäft werden Federgabel und Dämpfer noch auf den richtigen Druck aufgepumpt. Ausführliche Erklärungen brauche ich bei diesem Fahrrad nicht, der elektrische Teil ist nämlich sehr einfach und erklärt sich eigentlich von selbst!

Der Akku und das Gewicht

Der Akku des Fahrrads sitzt mitten im Rahmen und kann mit Hilfe eines Schlüssels einfach herausgenommen werden. Zum Glück muss ich also nicht das ganze Rad drei Stockwerke hochtragen, wenn ich den Akku aufladen will! Mit 21kg kann man dieses Rad schließlich durchaus als schweres Fahrrad bezeichnen.

Das Haibike E-Mountainbike sieht trotz des deutlich sichtbaren Akkus gut aus.
Das Haibike E-Mountainbike sieht trotz des deutlich sichtbaren Akkus gut aus.

Das Haibike E-Mountainbike wird mit einer Bedienungsanleitung geliefert, wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich sie nie gelesen habe. Zum Teil kommt das, weil ich eigenwillig bin, aber auch, weil das Fahrrad so einfach und intuitiv bedienbar ist.

Am Lenker befindet sich ein kleines Display, auf dem unter anderem die Geschwindigkeit, das Unterstützungsniveau und der Batteriestatus angezeigt werden. Daneben ist am Lenker ein zusätzliches kleines Gerät, mit dem du das Unterstützungsniveau einstellen kannst.

Los gehts!

Meine Mitfahrer haben eine schöne Strecke in der Umgebung von Arnheim ausgesucht, entlang der offiziellen Mountainbikeroute von Oosterbeek.

Kurz ausruhen und die Aussicht über die Posbank genießen.
Kurz ausruhen und die Aussicht über die Posbank genießen.

Das ist eine abwechslungsreiche Runde mit genug Höhenmetern, die unter anderem durch den Sonsbeekpark, über die Singletracks in Oosterbeek, bei Papendal vorbei und über das Dunoplateau am Rhein führt. Hier sollte ich alle Eigenschaften des Haibike E-Mountainbike gut testen können.

Ich beginne die Fahrt erst einmal bescheiden mit dem geringsten Unterstützungsniveau, Eco Plus. Diese Einstellung bietet leichte Unterstützung beim Fahren, ich habe dabei aber trotzdem das Gefühl, dass ich selber auch noch aktiv in die Pedale trete.

Carly konnte schon die Aussicht genießen, während der Rest noch verschnaufen musste. ;)
Carly konnte schon die Aussicht genießen, während der Rest noch verschnaufen musste. ;)

Ich merke schon bald den Vorteil eines E-Bikes, während wir durch den hügeligen Sonsbeekpark Arnheim verlassen: die Anstiege kann ich schneller hochfahren als meine Mitfahrer mit ihren leichten, schnellen Carbon-Mountainbikes! Auch als wir zu den ersten schmalen Waldwegen kommen, bin ich mit meinem Rad zufrieden.

Mit so einem Haibike E-Mountainbike kann ich mich als Mountainbike-Neuling viel besser auf die Kurven und Hindernisse auf dem Weg konzentrieren, weil ich nicht so viel auf das Fahren an sich und das Halten der Geschwindigkeit achten muss.

Ein Haibike E-Mountainbike ist schwer

In der Nähe von Papendal fahren wir durch einige Steilkurven und zum ersten Mal fühle ich etwas vom Gewicht des Fahrrads. Als ich über einen Baumstamm mitten auf dem Weg fahren will, gelingt es mir nicht, das Vorderrad hochzuziehen, um einfacher drüber zu kommen.

Lachend durch die Steilkurven.
Lachend durch die Steilkurven.

Mit Hilfe der elektrischen Unterstützung fahre ich einfach drüber, aber mit mehr Radau als die leichten Carbon-Mountainbikes.

Nach einer Weile probiere ich auch mal kurz ein “normales” Mountainbike aus, ein Carbon Mountainbike von Trek. Was für ein Unterschied! Ich hatte schon fast vergessen, dass ein Rad so leicht sein kann.

Trotz des Gewichts lässt sich das Haibike E-Mountainbike sehr spielerisch fahren.
Trotz des Gewichts lässt sich das Haibike E-Mountainbike sehr spielerisch fahren.

Ich merke, dass ich auch ohne die elektrische Unterstützung noch durchaus zügig fahren kann, und das bringt mich wieder zu einem der Nachteile eines Haibike E-Mountainbike. Das Rad ist ziemlich schwer, wodurch du mit dem geringsten Unterstützungsniveau kaum einen Vorteil hast, wenn es um Geschwindigkeit geht.

Gewicht bewegen kostet Energie!

Das Gewicht des Fahrrads macht den Gewinn durch die Unterstützung zum Teil zunichte. Das Bewegen der Masse kostet schließlich Energie. Wenn ich aber das höchste Unterstützungsniveau des Fahrrads wähle, lasse ich meine Mitfahrer auf den flachen Stücken regelmäßig stehen!

Carly musste ab und zu sogar auf Nachzügler warten...
Carly musste ab und zu sogar auf Nachzügler warten...

Das wäre mir mit so einem Carbon-Mountainbike sicher nicht gelungen, da meine erfahrenen Mitfahrer nun einmal eine bessere Rad-Kondition und auch Fahrtechnik als ich haben.

Mountainbiken ist natürlich eine Kombination von Kondition und Technik. Wenn ich bei einem von beidem etwas Unterstützung bekomme, kann ich mich besser auf den Rest konzentrieren und so mit der Gruppe mithalten!

Eben einen Zahn zulegen

Um das Haibike E-Mountainbike so gut wie möglich zu testen, probiere ich alle Einstellungen mehrmals aus. Ich muss sagen, dass ich auf flachen Stücken keinen großen Unterschied zwischen der mittleren und hohen Einstellung fühle.

Auf flachen Stücken konnte Carly ohne Mühe die 30 knacken.
Auf flachen Stücken konnte Carly ohne Mühe die 30 knacken.

Mit beiden Unterstützungsniveaus schaffe ich es, selbst mit einem so schweren Rad, auf flachen Stücken mühelos die 30 zu erreichen. Die Unterstützung ist allerdings begrenzt. Am Anfang fühlt es sich an, als ob das Rad immer weiter mit dir beschleunigt, aber oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit erreicht die Unterstützung ihre Grenze. Man muss dann, trotz Unterstützung, selbst kräftiger treten, um schneller zu fahren.

Als wir beim letzten Teil unserer Runde, dem Dunoplateau, ankommen, fahren wir noch einige kurze, aber steile Anstiege hoch. Ich bin schon ziemlich ausgepowert, und merke dann doch sehr deutlich den Unterschied zwischen den Unterstützungsniveaus.

Zählt ein QOM mit einem E-Mountainbike?

In der höchsten Einstellung komme ich einfach nach oben, und warte auf meine Mitfahrer anstatt andersrum! Als ich einen steilen Anstieg im Eco-Modus probiere, muss ich allerdings auf halbem Weg absteigen und das letzte Stück schieben.

Die heutige Kernfrage; zählt ein QOM mit einem E-Mountainbike?
Die heutige Kernfrage; zählt ein QOM mit einem E-Mountainbike?

Vor allem bei Anstiegen bringt dir das Haibike mit elektrischer Unterstützung wirklich einen großen Vorteil, von dem du als Anfänger viel hast.

Bei Abfahrten schalte ich die Unterstützung wieder in den Eco-Modus, aber ich erreiche trotzdem ein ordentliches Tempo und erwische sogar fast einen QOM! (oder wäre das gemogelt?)

Genug Akkulaufzeit für eine ordentliche Tour

Was den Akku betrifft, bin ich sehr zufrieden. Auf dem Display ist gut zu sehen, wie lange du mit der Akkuladung noch fahren kannst. Beim Losfahren beträgt die Anzeige 170 km, und wenn ich unterwegs die Unterstützung höher oder niedriger einstelle, wird diese Zahl automatisch angepasst.

Das Display am Haibike E-Mountainbike ist deutlich und ziemlich genau bei der Reichweite.
Das Display am Haibike E-Mountainbike ist deutlich und ziemlich genau bei der Reichweite.

Wir fahren letztendlich eine Runde mit fast 50km, und ich wechsele zwischen dem höchsten und niedrigsten Unterstützungsniveau. Zuhause gibt das Rad immer noch eine Reichweite von etwa 50km an. Das reicht also locker für lange Touren!

Ideal wenn du so gerade nicht (mehr) mithalten kannst

Mein Endurteil zum Haibike? Positiv, aber mit ein paar Randbemerkungen. Ein E-Mountainbike ist meiner Meinung nach ideal für jeden, der mit Freunden mountainbiken will, aber dabei ein bißchen Unterstützung brauchen kann, um zum Beispiel einen Niveauunterschied auszugleichen.

Das Display ist nicht extrem groß, aber deutlich sichtbar.
Das Display ist nicht extrem groß, aber deutlich sichtbar.

Es ist auch perfekt für alle, die sich lieber auf die technischen Aspekte des Mountainbikens konzentrieren wollen. Durch das Fahren mit Unterstützung ermüdet man nicht so schnell, so dass man Energie in die Technik stecken kann.

Das Gewicht des Fahrrads empfinde ich als Nachteil. Weil das Rad so schwer ist, hebt das Gewicht den Effekt der Unterstützung teilweise wieder auf. Wenn das Fahren schwieriger wird, zum Beispiel bei Anstiegen, muss man als Anfänger schon das mittlere oder hohe Unterstützungsniveau wählen, um einen Vorteil davon zu haben.

Auch für erfahrene Mountainbiker

Für erfahrene Radsportler gilt das natürlich weniger. Für sie ist das Fahren mit einem Haibike E-Mountainbike zum Teil eine andere Art des Radfahrens. Da man einfacher schnell fahren kann, können auch erfahrene Radsportler sich noch besser auf die schnelle Technik konzentrieren.

Selbst auch ein Haibike E-Mountainbike testen? Komm für eine Probefahrt zu unseren Superstores.
Selbst auch ein Haibike E-Mountainbike testen? Komm für eine Probefahrt zu unseren Superstores.

Zum Glück können sowohl beginnende als auch erfahrene Radsportler bei Mantel ein Haibike E-Mountainbike testen! Komm also ruhig in einem unserer Superstores vorbei, um zu sehen, ob so ein E-Mountainbike etwas für dich ist.

Haibike E-Mountainbike Kollektion

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Carly Zoë Berendsen

Carly Zoë Berendsen

Ich arbeite als Übersetzerin für die Schwedische Webseite und habe mit dem Rennradfahren angefangen. Seit ungefähr einem halben Jahr bin ich bereits auf dem Rennrad zu finden, aber ich will auch gerne mal das Mountainbiken ausprobieren. Daneben steht demnächst meine erste Fahrrad-Zelt-Tour an... ich bin angefixt

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