Continental Grand Prix 4-Season 32mm Review

Bereits seit geraumer Zeit verfassen wir Blogs für unsere Niederländische Seite. Auch für den Grand Prix 4 Season haben wir vor Jahren bereits einen Beitrag geschrieben. Dass wir diesen Reifen auch jetzt noch im Sortiment haben, zeigt im Grunde bereits, wie beliebt und hochwertig dieser Reifen eigentlich ist. Continental war in dieser Zeit auch nicht untätig und hat ständig kleine Verbesserungen beim Grand Prix eingeführt. Inzwischen gibt es neben den 23, 25 und 28mm Varianten auch einen neuen 32mm breiten Reifen. Unser Mitarbeiter Simon hat sie auf sein Fahrrad gezogen und ist gleich einige Touren gefahren.

Für wen ist der Grand Prix 4-Season die erste Wahl?

Dieser 4-Jahreszeiten Reifen ist für Fahrer geeignet, die das ganze Jahr durch fahren wollen. Ob das Wetter mitspielt oder nicht. Eigentlich gibt es keinen Bereich, indem der Reifen überragend ist, im Vergleich zu anderen Eigenschaften. Und das ist auch gleichzeitig seine größte Stärke.

Ein echter Wettkampfreifen ist leicht und hat einen geringen Rollwiderstand, hat aber auch eine geringe Haltbarkeit. Ein echter Winterreifen ist schwer, hat einen hohen Rollwiderstand und einen unverwüstlichen Pannenschutz.

Der 4-Jahreszeiten Reifen von Continental ist in dieser Hinsicht die goldene Mitte, der ideale Reifen für das Training im Winter. Man kann mit seiner Wettkampfgeschwindigkeit fahren und muss dennoch nicht so häufig den Reifen wechseln als mit Wettkampfreifen.

Mit dem 32mm Neuzugang sichert sich Continental einerseits die Trekkingradfahrer, die täglich längere Strecken pendeln, aber auch die aufkommenden Gravel-Racer aus den USA, die generell Reifen mit einer breite von über 30mm Breite verwenden.

32mm: Ideal für Gravel-Racer und Pendler

Mit dem Neuzugang der 32mm Reifen gibt es endlich gute Alternativen zu den schweren Drahtreifen der meisten Trekkingräder. Daneben sind diese Reifen ideal für das sogenannte “Gravel-Racing”.

Dabei will man ähnlich wie mit einem Cyclocross über schlecht asphaltierte, oder gar Waldwege fahren, weswegen Die breiten Reifen besonders geschätzt werden. Dieser besonders in Amerika und England verbreitete Trend, mehr Abenteuer auf dem Rennrad zu haben könnte sich auch hierzulande durchsetzen.

Das Ziel ist klar: Fahrspaß! Und der Weg dahin führt über 32mm breite Reifen.

Weicher ist besser

Das Gummi-Compound ist weicher als das des bekannten Grand Prix 4000S Reifen. Ich höre euch bereits denken: “Weiches Gummi verschleißt schneller, das ist doch Marketinggeschwätz um die schlechteren Reifen zu verkaufen.”

Und da gebe ich euch bis zu einem gewissen Punkt recht, denn der 4-Jahreszeiten Reifen verschleißt tatsächlich schneller. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man dadurch auch etwas gewinnt, nämlich Grip, bei Nässe und Glätte.

Desto Weicher der Reifen, desto besser haftet dieser auf der Straße. Besonders in den Kurven merkt man den Unterschied. Dabei hat man auch den Vorteil, dass der Reifen weniger Hart wird, wenn die Temperaturen sinken. Wie du vielleicht auch bemerkt hast, werden die meisten Materialien weniger flexibel, je kälter es draußen ist.

Da kann man sich leicht ausrechnen, welchen Effekt die Kälte auf die Haftung deiner Reifen hat. Das Weiche Gummi der 4-Jahreszeiten Reifen von Continental sind daher besonders für den Winter geeignet.

Pannenschutz

Die bekannten 4000 S II Reifen besteht aus einer gewobenen Karkasse, einer Schicht Vectran und darüber eine Schicht Gummi, die das Profil formt. Der 4 Jahreszeiten Reifen hingegen besteht aus einer Karkasse und einer Schicht DuraSkin.

Ein extrem starkes Polyamid-Gewebe, das über die gesamte karkasse angebracht wird und einen zusätzlichen Schutz an den Seiten des Reifens bietet. Diese Schicht sorgt auch für den markanten bräunlichen Streifen auf den Reifen. Darüber liegt eine doppelte Schicht Vectran und abschließend das Gummiprofil.

Lange Rede kurzer Sinn:

• Zwei Vectran Lagen unterhalb der Lauffläche
• Zusätzlicher Schutz an den Seitenwänden

Rollwiderstand

Durch das verwenden dieses Pannenschutzes könnten man denken, dass der Reifen jetzt sicher ein vielfaches des 4000 S II wiegt und das der Rollwiderstand wesentlich höher liegt. Dieser Effekt ist allerdings wesentlich schwächer, als angenommen.

Sie müssen daher nicht befürchten, dass diese Reifen den Gewichtsvorteil Ihrer hochwertigen Komponenten zunichte machen werden. In der folgenden Grafik können sie den Rollwiderstand ansehen und mit dem 4000 S II und dem Vredestein Fortezza Senso All Weather vergleichen.

Hier allerdings in der 25mm Variante getestet. Wenn du weitere Reifen vergleichen möchtest, geht das auf folgender Website bicyclerollingresistance.com.

Warum sollte ich 32mm fahren?

Mittlerweile kann man zwischen 23, 25, 28 und 32mm Reifen wählen. Warum sollte man sich für welche Größe entscheiden? Gute Frage! Generell gilt folgender Grundsatz: Je breiter der Reifen, desto geringer der Rollwiderstand bei gleichbleibendem Schlauchdruck.

Das kann man an der unten stehenden Grafik ablesen. Je niedriger der Rollwiderstand, desto höher auch der Komfort. Ein Reifen mit einem niedrigeren Druck kann nämlich Stöße besser abfedern, als einer mit höherem Druck.

Wer allerdings mit einem 25mm Reifen mit einem niedrigeren Druck fährt, läuft Gefahr den Schlauch zu schneiden, da zwischen Felgenrand und Lauffläche des Reifens nicht ausreichend Luft ist, wodurch der Schlauch zwischen Felge und Reifen gequetscht wird.

Zur verdeutlichung: ein 28mm Reifen mit einem Druck von 4.1 Bar hat den gleichen Rollwiderstand wie ein 25mm Band mit 5.5 Bar. Die 28mm Version ist in diesem Sinne komfortabler, da sie einen niedrigeren Druck aufweist. Insofern die Theorie.

In der Praxis hat ein 32mm Reifen natürlich einen größeren Rollwiderstand, als ein 25mm Reifen. Der Unterschied in der Breite ist äußerst groß. Und im Grunde gilt auch, dass mehr Gummi auf der Straße einen größeren Rollwiderstand verursacht.

Das bedeutet, dass jede Bewegung mit dem breiten Reifen etwas anstrengender ist, also mit einem schmaleren Reifen. Der große Vorteil bleibt allerdings der Komfort. Der 32mm Reifen mit 5 Bar filtert unebenheiten im Weg problemlos weg.

Der Vorteil davon ist, dass man ganz bequem “gravelracen” kann. Die steinchen auf dem Weg, der kleine Off-Road Teil der Strecke mit sandigem Untergrund, dass alles ist für die 32mm Version kein Problem mehr. Das macht das Wintertraining wesentlich flexibler, da man auch abseits der Straßen trainieren kann.

Unter anderem werden dann schotterwege zu geeigneten Strecken. Auch Waldwege, schlecht geteerte Straßen in ländlichen Regionen und Dörfern können jetzt befahren werden.

Wichtig: Passt der Reifen in mein Fahrrad?

Ein breiter Reifen sollte in der Regel auch in dein Fahrrad passen. Ich selbst habe die 32mm Version auf einem Treck Crockett Cyclocross Fahrrad ausprobiert. Ein Cyclocross ist natürlich für breite Reifen gemacht, dieses Ergebnis war also zu erwarten.

Wer auf herkömmlichen Rennrädern breitere Reifen ausprobieren will, sollte allerdings auf die folgenden Dinge achten:

Die breite der Vorder- und Hinterradgabel

Willst du einen 32mm Reifen ausprobieren, musst du minimal einen Innenabstand von 36mm an deiner Gabel haben. Mit dem Trend der letzten Jahre, bei dem Gabeln ebenfalls breiter gebaut werden, haben sich auch die Standardreifen verbreitert.

Misst ein heutiger “25mm” Reifen häufig lediglich 24.5mm, so sind auch die breiten 32mm Varianten meistens etwas schlanker als sie vorgeben zu sein. Um sicher zu gehen, dass man den Rahmen nicht beschädigt, sollte man auf 2mm Abstand an den Seiten achten, da zum Beispiel Schmutz und Steinchen nicht immerzu an der Gabel schleifen dürfen.

Die Höhe des Reifens

Nicht nur die breite des Reifens ist wichtig, auch dessen Höhe schränkt die Wahl ein. Je größer die Breite des Reifens, desto höher ist er auch. Verbaut man einen 32mm Reifen, hat man eine Höhe von minimal 32mm, plus 3mm um auch an der Bremse durchgängig gut zu funktionieren.

Desweiteren gilt es die höchstmaße der verwendeten Schläuche zu kennen, nichts ist ärgerlicher, als mit einem zu kleinen Schlauch den Reifen nur halbwegs aufpumpen zu können.

Fazit des Continental Grand Prix 4-Season 32mm Review

Der Continental Grand Prix 4-Season hat seinen Glanz noch immer nicht verloren. In unseren Augen bleibt er der absolute Alleskönner, der zur Standardausrüstung gehören sollte, wenn man auch nach dem Herbst weiterfahren möchte.

Mit dem Neuzugang ist dieser Klassiker endlich auch für Trekkingräder verfügbar, was alle Pendler freuen sollte. Endlich sind die Zeiten vorbei, in denen sportliche Reifen den reinrassigen Rennrädern vorbehalten waren, während die anderen leer ausgingen.

Der Grand Prix 4-Seasons 32mm ist eine deutliche Verbesserung in den Bereichen Rollwiderstand und Gewicht, für alle Trekkingräder.